Eine Geschichte in Violett
1997-2005: Die vorerst (?) letzten Jahre in Violett
1997/98:
Als Meister waren wir großer Favorit für die Meisterschaft, auch weil mit Valdas Ivanauskas der lang gesuchte Mittelstürmer gefunden schien. Aber von Anfang an lief in dieser Saison alles schief: schon der Meisterschaftsauftakt (0:2-Niederlage beim Aufsteiger Lustenau) verhieß nichts gutes, aber es kam noch viel schlimmer: zunächst scheiterte die Austria in der Qualifikation für die Championsleague an Sparta Prag mit 0:0 und 0:3. Vor allem die blamable Darbietung beim 0:3 in Prag war eine Schande für den österreichischen Fußball. Nach dem Scheitern durften wir uns noch im UEFA-Cup versuchen, aber auch hier war in der ersten Runde Endstation: nach einem 4:3-Heimsieg führte die Austria im Rückspiel in Brüssel schon mit 2:0, verlor aber trotzdem noch mit 2:4 (vier Tore in etwas mehr als einer Viertelstunde). Auch die Titelverteidigung in der heimischen Meisterschaft konnte aufgrund einer eklatanten Auswärtsschwäche bald ad acta gelegt werden und im ÖFB-Cup schieden wir (nach einem Elfmeterkrimi bei Vorwärts Steyr im Achtelfinale) mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Sturm Graz bereits im Viertelfinale aus. Im Frühjahr kam es dann zum Rücktritt von Trainer Heribert Weber, der direkt zu Rapid Wien wechselte. Als neuer Trainer wurde die Legende Hans Krankl bestellt und er sorgte für frischen Wind in Lehen. Trotz einer Siegesserie in den letzen Frühjahrsrunden reichte es nur noch zu Endrang vier und damit zur UI-Cup Qualifikation.1998/99:
Nach einer weiteren Saison im gesicherten (vorderen) Mittelfeld der Tabelle, wurde in der Meisterschaft wie im Vorjahr der 4. Endrang belegt. Edi Glieder wurde mit 22 Toren Torschützenkönig, darüber hinaus gewann die Austria das ÖFB-Hallenturnier. Im ÖFB-Cup mussten wir uns im Viertelfinale Rapid geschlagen geben, im UI-Cup erreichte die Austria das Finale, wo wir uns jedoch dem übermächtigen FC Valencia mit 0:2 und 1:2 geschlagen geben mussten.1999/00:
Im Jahr 2000 ging auch die Trainerzeit von Hans Krankl zu Ende, auf den "Goleador" folgte sein bisheriger Co-Trainer Miroslav Polak. Mit der Gründung der Salzburg Sport AG bekam der Verein eine neue wirtschaftliche Struktur. Die gesamte Meisterschaft war eigentlich ziemlich durchwachsen. Im Frühjahr spielte ÖFB-Rekordtorschütze Toni Polster zum Karriereausklang im violett-weißen Dress, leider konnte "Toni Doppelpack" für die Austria nur selten einnetzen. Die Saison wurde schlussendlich auf dem wenig berauschenden 6. Tabellenrang beendet und auch aus dem erhofften ersten Pokalsieg wurde nichts, denn obwohl wir wenige Tage davor in der Meisterschaft den GAK mit 5:1 besiegten, setze es im Cupfinale mit einem 3:4 im Elfmeterschießen (2:2 n.V.) eine bittere Niederlage gegen die Rotjacken.2000/01:
Unter dem neuen schwedischen Trainer Hans Backe wurde ein Platz zwischen Rang 4 und 7 angestrebt. In der Meisterschafte reichte es mit einer ausgeglichenen Bilanz von 13 Siegen, 10 Unentschieden und 13 Niederlagen und einer durchwachsenen Saison (u.a. drei Mal 0:3 gegen Rapid und 1:5 gegen Bregenz, aber auch 4:1 gegen LASK, 4:1 gegen FAK, 5:0 gegen Bregenz und 4:0 gegen GAK) wie im Vorjahr zu Platz 6. Im UI-Cup scheiterten wir in der dritten Runde an Standard Lüttich, im ÖFB-Cup schieden wir im Viertelfinale bei der Admira mit 0:2 aus.2001/02:
Auch diese Saison gab es wieder einen Trainerwechsel: Hans Backe zog es im September 2001 nach Kopenhagen, sein bisheriger Co-Trainer Lars Söndergaard, ein ebenfalls brillanter Taktiker und Verfechter der 4er-Kette, wurde zum neuen Cheftrainer bestellt. Daneben kehrte das violette Urgestein Rudi Quehenberger wieder zur Austria zurück, übernahm zusammen mit Heinz Kluppenegger 90% der Salzburg Sport AG und löste Toni Pichler als Präsident ab. Nach dem Herbst stand die Austria noch auf Rang 4, im Frühjahr rutschen wir jedoch noch um 2 Plätze ab, und dies trotz eines 6:1 (!) Heimerfolgs gegen Rapid in der 33. Runde. Zum dritten Mal in Folge beendete die Salzburger Austria die Meisterschaft somit auf Rang 6. Im ÖFB-Cup schieden wir erst im Halbfinale beim GAK mit 0:2 nach Verlängerung aus.2002/03:
Vier Niederlagen zu Saisonbeginn und Debakel wie ein 0:4 daheim gegen Austria Wien, ein 0:4 auswärts in Ried und ein 1:5 auswärts in Bregenz brachten das Abstiegsgespenst nach Salzburg-Lehen, wo wir uns in der 20. Runde mit einem 5:2 gegen den SV Ried offiziell mit einem gigantischen "Lehen bleibt in unserem Herzen"-Transparent über die gesamte Tribüne sowie schlussendlich zwei Runden später mit einem 2:1 gegen Sturm Graz vom ehrwürdigen Lehener Stadion verabschiedete. In der ersten Frühjahrssaison im neuen EM-Stadion Wals Siezenheim folgte in der Meisterschaft nach einem unglücklichen 0:1-Auftakt bei der Wiener Austria eine Serie mit 8 Siegen, 5 Unentschieden und keiner Niederlage, welche die Austria auf den 3. Platz und zur Teilnahme am UEFA-Cup führte. Mit dem neuen Stadion, einer guten Mannschaft mit Routiniers & jungen Talenten und der zurückgekehrten Euphorie unter den Fans blickten wir voller Vorfreude in die neue Saison, jedoch wich diese Vorfreude schnell der peinlichen Scheich-Affäre, aufgrund derer zahlreiche Bausteine des Erfolges wieder den Verein verließen.2003/04:
Im 70. Jahr der Vereinsgeschichte spielte mit Thomas "Icke" Hässler ein deutscher Weltmeister in Salzburg, die restlichen neuen Spieler wie Kahraman, Bilic, Kocak, Teber oder Amoah hatten leider nicht die Klasse von "Icke" und mit Roland Kirchler verließ zudem ein Leistungstraiger der letzten Saison nach der Scheich-Affäre die Austria während der Saison in Richtung Pasching. Im UEFA-Cup mussten wir auf die ungeliebte Gugl nach Linz ausweichen, da die Austria für den Kunstrasen im EM-Stadion keine Genehmigung der UEFA hatte. In der ersten Runde schalteten wir Udinese nach einer 0:1-Heimniederlage mit einem unerwarteten und sensationellen 2:1-Auswärtserfolg aus, in der zweiten Runde kassierten wir gegen Parma jedoch eine bittere 0:4 und 0:5 Pleite. In der Meisterschaft lief es auch nicht besser, nach der 15. Runde musste der äußerst beliebte Trainer Söndergaard Peter Assion weichen und der erst in der Winterpause verpflichtete Trainer Hörmann musste ebenfalls nach wenigen Spielen im Frühjahr wiederum seinen Platz für Peter Assion räumen. Nach der erfolgsversprechenden Vorjahressaison musste sich die Austria somit dieses Jahr nach einem harten Abstiegskampf mit dem 7.Tabellenplatz begnügen. Dies war auch der beste Tabellenplatz im Laufe der gesamten Saison (!), in welcher wir insgesamt 11 Mal am Tabellenende standen. Zahlreiche Spieler verließen die Austria zu Saisonende, unter anderem auch das langjährige Abwehrbollwerk Roman Szewczyk. Im ÖFB-Cup folgte übrigens das Aus im Achtelfinale nach einem 0:4 beim FC Kärnten.2004/05:
Die Austria legte wieder einmal einen katastrophalen Herbst hin, mit nur drei Punkten Vorsprung auf das Tabellenende gingen wir in die Winterpause. Auch im Frühjahr wurde es nicht viel besser, vor allem die zahlreichen Spielernotkäufe, die zwei gehörige Debakel gegen Rapid (0:5) bzw. im ÖFB-Cup-Achtelfinale gegen den Regionalligisten St. Pölten (1:5) und die anhaltenden Trainerwechsel (Assion, Jurcevic, Linzmair) strapazierten die Nerven der Fans. Nachdem der Klassenerhalt dank einer noch katastrophaler spielenden Bregenzer Mannschaft schlussendlich doch vorzeitig gesichert wurde und der Einstieg des Unternehmens Red Bull eigentlich zu neuer Euphorie und Vorfreude auf die nächste Saison führen sollte, endete die Saison mit großer Wehmut, als sich in den letzten Wochen der Saison immer mehr abzeichnete, dass die Austria Salzburg in der bekannten und geliebten Form nach den Vorstellungen des neuen Eigentümers nicht mehr weiterexistieren sollte. Mit Heiko Lässig beendete übrigens ein besonders verdienstvoller Kapitän, welcher der Austria 9 Jahre lang die Treue gehalten hat, seine aktive Karriere und wechselte in den Jugendbereich.Gründung und Aufstieg // Nachkriegsjahre // Wechselhafte Jahre // Goldene Zeiten // Vorerst letzte Jahre in Violett