PRESSE  //  Pressemitteilung  //  Nummer 4 vom 21. Juli 2005:

Violett-Weiße Fans bedroht // Red Bull kompromisslos // Support-Linie erfolgreich


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Mit großem Bedauern und Unverständnis gibt die Initiative Violett-Weiß bekannt, dass im Rahmen des ersten Heimspiels von Red Bull Salzburg friedliche Fans in Violett-Weiß von Red Bull Anhängern beschimpft und bedroht wurden. Diese traurige Mitteilung erreichte uns wenige Stunden nach Spielende von einigen Anhängern, welche der Salzburger Austria nach eigenen Angaben jahrzehntelang treu waren und nun in den offiziellen Vereinsfarben gekleidet im eigenen Stadion von Anhängern des eigenen Vereins beschimpft wurden. Wir bitten Red Bull daher, auch diese unerfreulichen Ereignisse zu thematisieren, anstatt weiterhin mit Aussagen wie "Es ist egal ob man in lila, blau, grün, gelb oder was auch immer spielt, das einzig Wichtige ist, dass die Mannschaft erfolgreich spielt." (Franz Beckenbauer) oder "Da werden Nebensächlichkeiten aufgebaut." (Kurt Wiebach zur Frage nach einer Änderung der Heimtrikots) das für uns wichtigste Anliegen der Trikotfarben hinunterzuspielen. Und gerade wenn laut Beckenbauer die Dressenfarbe egal ist, könnte man umso einfacher mit violetten Dressen ein Zugeständnis an die Fans machen!

Leider müssen wir ebenfalls darauf hinweisen, dass Red Bull nicht nur mit der Teilung der Südtribüne und der Bestellung neuer Eventmoderatoren gegen die Anliegen vieler Fans arbeitet, sondern auch jegliche Genehmigungen für Transparente oder Choreographien nicht bzw. nur unzureichend und verspätet erteilt, was in dieser Form österreichweit – wahrscheinlich sogar europa- bzw. weltweit – in Fußballstadien bislang undenkbar war und dem Fußball eines seiner wichtigsten Charakteristika raubt. Aufgrund dieser kompromisslosen Linie werden in Zukunft aufwendige und spektakuläre Choreographien mit Überziehfahnen oder Bengalen nicht durchgeführt werden können und vor allem die Tatsache, dass in den offiziellen Vereinsfarben gehaltene Transparente wie "Violett-Weiß seit 1933" nicht erlaubt sind, ist für viele Fans und auch objektive Betrachter nicht zu erklären. Zwar konnten von Mattersburger Seite zwei kritische Transparente ins Stadion gebracht werden, diese wurden jedoch von den Ordnern sofort entfernt. Diese Einschränkung der Meinungsfreiheit geht einher mit (trotz anderslautender Ankündigungen) weiteren enttäuschenden Rahmenbedingungen wie eine für ein Fußballspiel deplatzierte Inszenierung als Stierkampf mit vom Publikum geschwenkten Tüchern, eine Behinderung der Fotografen in der Ausübung ihrer Tätigkeit, ein suboptimal funktionierendes Verkehrskonzept, eine nicht den Durchführungsbestimmungen der Bundesliga entsprechende volle Übertragung des Spiels auf den Videowalls (samt Wiederholungen der Torszenen und teilweiser Kommentierung), eine zu laute Soundanlage vor dem Spiel, Staus und Engpässe an den Imbiss-Kiosken oder eines aufgrund einer (auch aus Sicht von Brandschutz und Sicherheit bedenklichen) kompletten Vernetzung des Südtribüne-Stehplatzsektors erschwerten Zugangs der Spieler zu den Fans.

Die Initiative Violett-Weiß freut sich abschließend jedoch, dass die angekündigte Support-Linie mit einem kompletten Stimmungsverzicht von zahlreichen Fans und Fanklubs mitgetragen wurde. Dies erklärt, warum die Stimmung im Stadion trotz eines 4:0-Sieges und einer gut spielenden Mannschaft (entgegen der offiziellen Aussagen von Red Bull oder diverser Presseartikel) für Salzburger Verhältnisse insbesondere in der ersten Halbzeit sehr bescheiden, wenn nicht sogar für viele regelmäßige und langjährige Stadionbesucher sehr enttäuschend war. Wir sind daher überzeugt, dass unser Anliegen positiv und klar übermittelt wurde und hoffen, dass Red Bull im Sinne des Fußballs, der Fans und auch des Images des Vereins Red Bull Salzburg darauf mit einer Verbesserung der Gesprächsbereitschaft, der Informationspolitik und vor allem der Kompromissbereitschaft reagiert.

Mit der Bitte um Kenntnisnahme.
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